Beansprucht der synoptische Jesus eine göttliche Identität?

Rez. zu J. R. Daniel Kirk, A Man Attested By God. The Human Jesus of the Synoptic Gospels. Grand Rapids: Eerdmans 2016, in: ThLZ 142 (2017) 1038-1041:

„An britischen Universitäten gibt es eine Gruppe von Neutestamentlern, die sich seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts scherzhaft als „Early High Christology Club“ bezeichnet. Diesem Club hat Larry Hurtado 2003 unter dem Kürzel „EHCC“ sein grundlegendes Buch „Lord Jesus Christ“ gewidmet. Diese Gruppe von Bibelwissenschaftlern ist der Meinung, dass bereits die frühesten christlichen Quellen eine hohe göttliche Christologie bezeugen, die sich wahrscheinlich auf den ersten Jüngerkreis kurz nach der Kreuzigung Jesu zurückführen lässt. In diesem Zusammenhang vertritt Richard Bauckham die These, dass Jesus auch in den synoptischen Evangelien nicht nur als menschlicher Agent Gottes handelt, sondern Teil hat an der Identität des Gottes Israels. Gegen diese These und ihre Hauptvertreter wendet sich der US-amerikanische Exeget Daniel Kirk in seinem Buch „A Man Attested By God“. Seines Erachtens schreibt sich der synoptische Jesus keine göttliche Identität zu, sondern agiert als reiner Mensch, den Gott durch seinen Geist zu seiner messianischen Aufgabe ermächtigt hat …“